Niederösterreichs Bauern setzen starkes Zeichen bei EU-Mega-Demo in Brüssel

19.12.2025 | von Eva Lechner

Proteste gegen landwirtschaftsfeindliche EU-Politik: Zentrale Forderungen wurden an hochrangige EU-Kommissionsvertreter übergeben.

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25_12_19_Bauerndemo_Brüssel_Austro-Delegation_(c)_LKÖ_Jung-Leithner.jpg © Claudia Jung-Leithner/LK Österreich

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25_12_19_LKÖ-Positionspapier-Übergabe_Brüssel_(c)_LKÖ_Jung-Leithner.jpg © Claudia Jung-Leithner/LK Österreich

Starkes Zeichen in Brüssel gesetzt

Transparente, wehende Fahnen, entschlossene Gesichter und klare Botschaften: Rund 10.000 Bäuerinnen und Bauern aus 27 europäischen Ländern haben dieser Tage in Brüssel ein unübersehbares Zeichen gesetzt. Am Rande des Europäischen Rates zogen sie durch die Straßen der EU-Hauptstadt, um gegen eine aus ihrer Sicht zunehmend land- und forstwirtschaftsfeindliche Politik der EU-Kommission zu protestieren. Niederösterreich war dabei stark vertreten.

Kürzung und Vermischung des Agrarbudgets als Auslöser der Proteste

Im Fokus des Protests standen geplante Kürzungen und die mögliche Vermischung des EU-Agrarbudgets mit anderen Politikbereichen, internationale Handelsabkommen wie Mercosur sowie eine immer weiter anwachsende Bürokratielast. Themen, die gerade Niederösterreich mit seiner starken Ackerbau-, Tierhaltungs- und Sonderkulturproduktion massiv betreffen.

„Dass tausende Bäuerinnen und Bauern aus ganz Europa in Brüssel zusammenkommen, ist ein deutliches Warnsignal an die EU-Kommission. Es geht um nichts weniger als die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe und damit um die Versorgungssicherheit in Europa. Wer immer neue Auflagen beschließt und gleichzeitig das Agrarbudget kürzt, nimmt vor allem auch den künftigen Hofübernehmern jede Perspektive“, betont Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsidentin Andrea Wagner, die die Anliegen Niederösterreichs direkt vor Ort einbrachte.

Transparente Botschaften und direkte Gespräche

Fakt ist: Ohne wirtschaftlich tragfähige Landwirtschaft ist auch die Ernährungssicherheit Europas in Gefahr. Die internationalen Handelspläne zu Lasten der EU-Landwirtschaft – Stichwort Mercosur – und die ständig weiter wachsende Bürokratielawine tragen nicht sonderlich zur Absicherung bäuerlicher Familienbetriebe bei. Neben der Kundgebung nutzten die bäuerlichen Vertreterinnen und Vertreter die Gelegenheit für Gespräche mit hochrangigen EU-Kommissionsmitgliedern. Ein Positionspapier mit zentralen Forderungen der Landwirtschaft wurde an EU-Kommissar Magnus Brunner übergeben. Bei einer Aussprache der EU-Kommission mit hochrangigen Vertretern aller Länder wurden konkrete Anliegen angesprochen – darunter viele, die auch Niederösterreichs Betriebe unmittelbar betreffen.

Steigende Kosten und fairer Wettbewerb

Besonders kritisch sehen die Bäuerinnen und Bauern auch Pläne im Rahmen des „Carbon Border Adjustment Mechanism“ (CBAM). Zusätzliche Zölle auf Importe von Düngemitteln oder bestimmten Metallen könnten Betriebsmittel und Investitionen weiter verteuern – ein sensibles Thema vor allem für den niederösterreichischen Ackerbau. „Wir brauchen eine starke, ausreichend finanzierte EU-Agrarpolitik nach 2027, faire Handelsregeln und endlich echte Vereinfachungen statt bürokratischer Hürden. Nur so können wir auch in Zukunft regionale Lebensmittelproduktion, Versorgungssicherheit und lebendige ländliche Räume sichern“, so Wagner.

Einsatz für bäuerliche Anliegen

Die starke Präsenz Niederösterreichs bei der Brüsseler Mega-Demo unterstreicht einmal mehr: Die Bäuerinnen und Bauern des Landes sind bereit, ihre Stimme zu erheben – laut, sachlich und geschlossen. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich wird diesen Einsatz auch weiterhin auf europäischer Ebene fortsetzen, damit die heimische Landwirtschaft auch künftig die Versorgung im Land sichern und dennoch wettbewerbsfähig wirtschaften kann.